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geschrieben am: 10. November 2021

Im Interview: Inge Luft vom Gasthaus zum Bilstein

Von Gänsen, Nussecken und harter Arbeit

Wir von Bott Touristik brennen dafür, unseren Reisegästen immer wieder neue Reisen präsentieren zu können, neue Destinationen zu entdecken und neue Hotels und Restaurants auszuprobieren. Und dann gibt es so ein paar Klassiker, die einfach jedes Jahr sein müssen, weil sie so gut ankommen und unsere Kundinnen darauf bestehen, dass wir sie immer wieder ins Programm nehmen. So kommt es, dass wir teilweise schon viele, viele Jahre mit Menschen zusammenarbeiten. Diese langjährigen Kooperationspartner wollen wir ab und zu in unserem Blog vorstellen und ihnen ein Gesicht geben. Oder Hintergrund-Informationen zu einem Gesicht, das unsere Kunden schon oft gesehen haben, ohne mehr über den Menschen zu wissen. Heute sind wir im Gespräch mit Inge Luft aus dem Gasthaus zum Bilstein.

 

Liebe Frau Luft, Ihr Gasthaus ist ein echter Traditions-Familienbetrieb, oder?

Ja, das kann man wohl sagen. Es gibt ihn immerhin schon seit 1832! Wir sind ein Gasthof, aber auch ein Bauernhof mit eigener Landwirtschaft. Vor 20 Jahren hat mein Sohn Jürgen letztere übernommen – er kümmert sich jetzt um die Milchkühe und ihr Jungvieh. Er macht das toll, es ist ein Bio-Milchbetrieb geworden, im Sommer stehen die Kühe ausschließlich auf der Weide und kommen erst für den Winter in den Stall. Heute wird er wohl an die 250 Heuballen einfahren.

 

Und Sie sind weiterhin für die Gastronomie zuständig?

Genau, zusammen mit meiner Tochter Kerstin – und natürlich unserer treuen Belegschaft. Kerstin hat im Kurhaushotel in Bad Salzhausen Restaurant-Fachfrau gelernt. Ihr aktuelles Wissen und meine Erfahrung passen gut zusammen.

 

Was, würden Sie sagen, macht das Gasthaus zum Bilstein aus?

Wir sind schnell, wie es sich für die Gastronomie gehört, und ein eingespieltes Team, bei dem jeder weiß, was er am anderen hat. Die Leute mögen unser Essen zu vernünftigen Preisen und wissen zu schätzen, dass bei uns alles hausgemacht ist. Erst heute morgen haben wir etwa 50 Schnitzel frisch geschnitten und paniert. Wir überlegen uns auch immer wieder was Neues – gleichzeitig gibt es einige Klassiker, die einfach jedes Jahr sein müssen, wie etwa das Schlachtfest im Winter oder unser berühmtes Gänse-Essen. Und die Wanderer, die auf ihrem Weg zum oder vom Bilstein-Gipfel bei uns vorbeikommen, mögen die Nussecke und die Tasse Kaffee am Nachmittag. (Anmerkung der Redaktion: Ein paar Impressionen zum Schnitzelessen, bei dem dieses Interview entstanden ist, finden Sie hier)

 

Bedeuten solche Spezialangebote für Sie mehr Arbeit?

Ja, schon. Am Tag des Gänseessens stehe ich um 5 Uhr morgens auf und fange direkt mit den Bratäpfeln und der Gänsebrust an, dann kommen die Keulen. Es gilt, unendlich viele Klöße zu kugeln, das machen wir alle so nebenbei. Und wichtig ist natürlich die Sauce, die wir wie Sie daheim machen. So eine gute Sauce bekommen Sie selten in der Gastronomie!

 

Gibt es Tage, die härter sind als andere?

Sonntag ist der schlimmste Tag, eindeutig. Da stehen wir um 7 Uhr auf und arbeiten durch bis tief in die Nacht. Wanderer, Wochenendausflüger, Leute aus dem Ort – alle kommen. Denn drumherum gibt es nur noch in einem Dorf eine Wirtschaft, in Schotten auch nur eine. Dann erst wieder auf dem Hoherodskopf. Wir freuen uns über jeden Gast, aber nach so einem Tag falle ich total erschöpft ins Bett und bin froh, dass wir uns den Montag als Ruhetag gönnen.

 

Wie haben Sie Corona erlebt?

Wir hatten sieben Monate komplett zu. Ein bisschen Außer-Haus-Essen konnten wir verkaufen, aber das war kaum der Rede wert. Mit diesem riesigen Haus hier wird es einem aber sowieso nie langweilig! Wir haben uns sehr gefreut, als im Mai die Gäste so langsam wiedergekommen sind. Und auch, dass unsere Belegschaft so treu zu uns gehalten hat. Obwohl wir sie einige Monate gar nicht beschäftigen konnten, sind sie alle wiedergekommen. Sie wissen aber auch, dass ich ihre Arbeit sehr zu schätzen weiß und dass ich sie nicht gängele. Unsere Leute wissen, worauf es im Service ankommt – darauf kann ich mich verlassen. Und sie können sich darauf verlassen, dass ich ihnen nicht andauernd auf die Finger schaue, sondern sie so arbeiten lasse, wie es ihrem Naturell entspricht.

 

Wir arbeiten ja nun wirklich schon einige Jahre zusammen, wie ist es für Sie, wenn ein Bott-Bus ankommt?

Wir arbeiten wirklich gern mit euch zusammen und wir mögen es sehr, wenn euer Bus ankommt. Denn die Leute, die aussteigen, vermitteln uns das Gefühl, dass sie sich bei uns daheim fühlen, dass sie sich wohlfühlen. 

 

Frau Luft, denken Sie eigentlich auch mal an die Rente?

Ich bin jetzt 72 Jahre alt und mache diese Arbeit seit 56 Jahren. Ich bin damit großgeworden und werde damit auch alt werden. Ich will nicht in Rente, und das hat gar nichts mit dem Geld zu tun. Ich mag meine Arbeit, ich unterhalte mich gerne mit den Gästen, kenne ihre kleinen und großen Geschichten. Und ich komme mit jedem zurecht, kann mich auf jeden einstellen und helfe, wo ich kann. Als neulich einer Dame so schlecht von der Anreise war, dass sie sich hier übergeben musste, habe ich ihr einfach ein paar Kleider von mir ausgeliehen. Ich hab hier schon so viel gesehen und erlebt, darauf bin ich noch nicht bereit zu verzichten. Es ist ein schweres Leben, ja – aber auch ein erfülltes!

 

Liebe Frau Luft, vielen Dank für das Gespräch!

PS: Die Fahrten zum Gänseessen und zum Schlachtfest können Sie bei uns buchen unter:

https://www.bott-touristik.de/?108671_vogelsberg-gaenseessen-in-schotten

https://www.bott-touristik.de/?115264_in-den-vogelsberg-zum-schlachtfest

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